Buket
Justine hatte neulich auf
deren Einladung Buket besucht. Diese servierte Tee und frische Ėclairs. Ihre
Wohnung war reich ausgestattet, die Möbel George V., Edwardian oder Chippendale.
Buket mit sonnigem Lächeln auf dem Sofa, nachdem sie Tee und Cheesecake
serviert hatte. “So treffen wir uns auch einmal angezogen”, meint Justine, die
ebenfalls eines ihrer freundlichen Gesichter machte. “Meinst, das wird von
Dauer sein?” so Buket, die dabei die napoleonische Zeit und nicht (nur)
Justines Körper im Hinterkopf hat (“Pourvu qu’ça dure” hatte Bonapartes Mutter
gesagt, als dieser sich zum Kaiser krönte. Sie – Buket, nicht Laetitia - hatte nämlich
“Désirée” von Selinko gelesen, “Die Spanische Braut” und “Barbara und die
Schlacht von Waterloo” von Heyer, die Memoiren Jean-Baptiste Bernadottes,
Blüchers und Wellingtons, ausserdem viel über die Beresina. Einmal war sie
sogar selbst dicht an Waterloo vorbeigefahren. Im Gedränge einer dortigen
Autobahnraststätte war sie kurz mit einem Jungen (Emile? Gaston? Jules?) ins
Gespräch gekommen. Dieser hatte behauptet, die französischen (rote Hosen) und
englischen (rote Röcke) Soldaten kämpften nachts über ihnen weiter, er höre
nicht selten die kaiserliche Garde in der Luft vorbeigaloppieren oder die
King’s 95th Rifles ihre Karrees bilden. Dabei hatte er Buket
herausfordernd die Faust in die Hüfte gestossen. In der Rückbesinnung war sie
sich nicht mehr sicher, ob das ein echter Traum oder nur ein Annäherungsversuch
gewesen war). “Du nu wieder”, erwiderte Justine grinsend. Sie hatte sehr wohl
bemerkt, dass Buket nur eine dünne Bluse mit nichts darunter und einen
rot-grün-goldenen Wickelrock (mit nichts darunter?) trug.
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